Freitag, Februar 29, 2008

durchgespult...



WALK HARD – THE DEWEY COX STORY
Fängt ja noch recht komisch an und man denkt: Och, irgendwie süß wie der Film wirklich jede Faser vom erzkatholischen WALK THE LINE auf die Schippe nimmt. Das geht soweit in Ordnung. Doch die zweite Hälfte hat es dann in sich: Hier feiert sich WALK HARD nur noch selbst ab, versucht die Gags im Sekundentakt zu verschießen, landet aber nur im seltensten Fall mal einen. Bitter aber wahr: Ab hier ist die Karikatur genau so öde wie die Vorlage. Oder ist genau das das Konzept? Ich fand's mies mit Einschränkungen. Und John C. Reilly ist nun mal ein Nebendarsteller, kein Vordergrundakrobat. 4/10

WE OWN THE NIGHT
Völlig beliebig wirkender Copthriller der das Remake von THE DEPARTED verschlafen hat und krampfhaft versucht auch noch ein Familiendrama zu zeichnen. Bis zur Hälfte durchaus erträglich, trotz des missratenen Casts, dann gleitet das Ganze auf eine Patriotismusschiene ab und das Drehbuch schlägt logiktechnische Purzelbäume was die Motivationen der Figuren angeht. Durch und durch egal, von vorn bis hinten. PS: Is Joaquin Phoenix actually retarded? Sein Overacting nimmt ja stellenweise Daniel Day-Lewis'sche Ausmaße an. 4/10

IN THE VALLEY OF ELAH
Für mich war das genau wieder das haggis'sche Belehrungskino wie man es von ihm gewohnt ist. Gut das wenigstens einer weiß, wie unsere Welt funktioniert und dann auch noch so überaus gütig ist, uns dies in seinen Filmen mitzuteilen. Nur gewundert hat mich das nicht mehr. Nach den ganzen Tieffliegern werd ich seine Film ab jetzt einfach auslassen und mich nachher nicht mehr darüber ärgern. Schade nur, dass ihm immer noch so viele den ganzen Schmu abnehmen. Schon alleine die die Musik war zum davon rennen. 3,5/10

FIREFLIES IN THE GARDEN
Tolle Darsteller, ein toller Komponist und ein toller Kameramann machen nicht automatisch ein gutes Drama. Umso schlimmer, dass gerade das Drehbuch in Dennis Lee's erster Regiearbeit so dünn gestrickt ist. Abermals die gleiche Leier, ohne neue Aspekte, dafür mit einigen unlogischen Motiven und Handlungslücken. Die Motivationen der einzelnen Charaktere sind realitätsfremd und aufgesetzt. Nie fühlt man mit, sondern sieht sich eher auf Distanz zu diesem plastischen Dramageflecht. Reynolds und Dafoe sind spitze. Der Film hatte das Zeug zu größere. Schade. 5/10

JOHN RAMBO
Der vierte Teil der RAMBO-Saga kommt überraschend kurzweilig und zeigefreudig daher. Wie eine Gewaltmaschine, die durch den Strudel der Prequels entstanden ist, sein einziges Talent nutzt und Menschen tötet, unterhält über den Großteil dieser überspitzten Schlachtplatte. Ist im Grunde das was er sein will: ein kleienr, dreckiger 80er Actioner ohne Hirn und Herz. Und das geht - zumindest für eine einmalige Ansicht - vollkommen in Ordnung. Zumal die vorherigen Teile nichts anderes waren. Ein Moderner Partyfilm. Nicht einmal gänzlich undurchdacht. 7/10

HALF NELSON
Ist ein cineastisches Elementar. So oft wurde diese Art von Geschichte erzählt, so oft blieben wir mit einem Achselzucken auf Distanz. Bis jetzt. Denn HALF NELSON macht da etwas komplett Neues draus, weil er mutig ist und sich hinter seine Charaktere stellt. GANZ GANZ GROßES KINO! Spielt in jeglicher Hinsicht in einer eigenen Liga. Ach ja: Ryan Gosling ist brillant. 9/10

1 Kommentar:

Flo Lieb hat gesagt…

Fireflies gesehen und kann dir eigentlich in jedem Punkt zustimmen, dein Kurzreview bringt das ganze wirklich exakt auf einen Nenner.