Aus Zeitmangel wieder einmal (leider) nur eine kleine Zusammenfassung. Die nächsten längeren Texte sind aber schon in Planung. An Filmen fehlt es mir schließlich nicht.
AMERICAN GANGSTER - 3-4/10
Die Misere geht weiter. Furchtbar schnarchnasig und uninspiriert. DAS ist definitiv NICHT Ridley Scott's Genre. Selten habe ich mich dieses Jahr im Kino so gelangweilt. Deshalb gehen auch die wenigen tollen Momente in dieser grauen Suppe unter. Traurig, hält man Scott's Postkartenidyll im Gameboy-Format daneben, wirkt selbst dieser fade Schinken wie ein souveränes Meisterwerk.
LISSI UND DER WILDE KAISER - 2/10
Grenzdebil!
30 DAYS OF NIGHT - 2/10
Ein Alptraum. Und das ist in diesem Fall definitiv kein Kompliment. Eines der schlechtesten Drehbücher seit THE FORGOTTEN, unpassender Sound, ein Kameramann auf LSD und eine gähnend langweilig wie vorhersehbare Geschichte. So oft unfreiwillig komisch das man ihn schon fast wieder gern haben möchte - nicht aber kann. Auch weil Slades Film doch unbedingt ernst und gruselig sein möchte. Eine Lachnummer, vor allem nach einem so tollen Regiedebüt wie HARD CANDY.
THE BURNING (DVD) - 8/10
Vereint so super lässig ALLES was das Backwood-Sub-Genre ausmacht in einem flotten Filmchen. Wer bitte braucht denn da noch FRIDAY, 13TH? Ich nicht.
THE MESSENGERS - 2-3/10
The Pang-Brothers. Nicht erst seit diesem grotten schlechten, spannungsarmen PG-13 Schwachfug eines der meist überschätzten Regieduos weltweit. Geht heim.
STARDUST - 7-8/10
Ja, auch ich habe etwas Sternstaub im Auge. Ich gehe mal soweit und sage: Dieses Jahr sicherlich der beste Fantasyfilm. Ultra-flotter Klischee-Kitsch-Märchen-Fantasy Lexikon-Remix. Vaughn ist hier so mit Herz bei der Sache, setzt alles so detailgetreu in Szene, das man den Film eigentlich nur lieben kann. Danes war gut, De Niro der Wahnsinn und Pfeiffer umwerfend. Was bitte will man mehr? Bis auf den holprigen Anfang, nach dem es aber dann von Minute zu Minute toller, schöner und besser wird, habe ich nichts auszusetzen. Bravo!
IMPORT/EXPORT - 9/10
Herrn Seidl ist auf eine unglaublich intensive Art und Weise genau das gelungen, woran Weichspül-Erklärbär-Filmchen wie BABEL und AUF DER ANDEREN SEITE scheitern: Mit seinem völlig unaufdringlichen, minimalistischen, fast schon trocken-zynischen Esprit präsentiert er uns mit seinem Film IMPORT EXPORT ein Stück Globalisierung zum anfassen. Das alles könnte so saukomisch sein, wenn es nicht gleichzeitig auch so bitter traurig wäre. Großes Tennis.
In diesem Zusammenhang zu empfehlen: Review von Sebastian Selig.
RESIDENT EVIL : EXTINCTION - 5-6/10
Geht im großen und ganzen in ordnung. hätte für meinen geschmack aber entweder etwas selbst ironischer sein sollen oder tatsächlich spannender. Schwimmt deshalb irgendwie sehr reaktionslos an mir vorüber. Ja, die MAD MAX Sache war wirklich fein. Aber insgesamt nichts was man sehen muss. Leicht gehobenes Mittelmaß.
AUF DER ANDEREN SEITE - 5-6/10
Ganz schön altklug. Der neue Film von Fatih Akin verschwendet zu viel Zeit damit sein naiv-verkrampftes Konstrukt anzupreisen, anstatt wie im ersten Drittel angekündigt Brücken über Kulturen zu errichten. AUF DER ANDEREN SEITE hat definitiv ein paar tolle, authentische Momente, ist aber keines Wegs frei von bittersüßem Kitsch. Globalisierung ist böse. Dieses Statement vertritt Akin's Film genauso mit dem Zeigefinger wie letztes Jahr BABEL. Gut gemeint, aber eben definitiv nicht gut gemacht.
LUST/CAUTION - 8/10
Ein wunderbar ausstaffiertes Drama über verschiedene Obsessionen und eine Frau, die sich immer wieder aufs neue ihren Weg durch verschiedene Blockaden kämpfen muss. Toll inszeniert, wunderbar vertont und fast göttlich gespielt. Hinter all dem Glas, all der Kälte steckt unwahrscheinlich viel Gefühl. Lediglich strukturelle Unebenheiten und einige kleinere Längen trüben den Filmgenuss. Ansonsten ist auch dieses Werk aus der Schmiede von Ang Lee Erzählkino der alten Schule.
3 Kommentare:
*shock*
vielleicht lags ja an den erwartungen? ^^
Nein, ich fand LUST/CAUTION wirklich toll.
Ich weiß nicht, gerade "ausstaffiert" fand ich ihn gar nicht. Aber gut, es könnte schlimmeres geben als jemanden, der einen Ang Lee-Film gut findet, deshalb will ich nix weiter sagen. *g*
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