Montag, Juli 30, 2007

FFF: TALES FROM EARTHSEA (GEDO SENKI)


Official Selection Fantasy Filmfest 2007

Ob sich Goro Miyazaki (Sohn des legendären Hayao) hiermit einen Gefallen getan hat? Ich weiß ja nicht. TALES FROM EARTHSEA wurde damals für Hayao angelegt. Dieser steckte zu dem Zeitpunkt aber noch in den Dreharbeiten für HOWL’S MOVING CASTLE, weswegen sein Sohn den Regiestuhl übernahm. Das tückische an EARTHSEA ist, dass er stellenweise wirkt wie ein Film des Vaters. Das liegt natürlich am üblichen Ghibli-Zeichenstil, aber auch an der wunderschönen Musik. Nur das Herz des Films schlägt nicht so laut wie beispielsweise bei MONONOKE, CHIHIRO und TOTORO. Natürlich sind die Erwartungen hoch wenn ein Film aus dem Hause Miyazaki stammt. Deswegen sollte man mit dem Regiedebüt des Sohnes auch nicht all zu hart ins Geicht gehen.

Schöne Seiten hat der Film allemal. EARTHSEA erzählt eine Geschichte von Leben und Tod, wie wichtig es ist beide Seiten der Medaille zu akzeptieren um sein Leben lebenswert zu machen. (Minimal vergleichbar mit Aronofski’s THE FOUNTAIN, wenn auch nur im Ansatz) Diese Thematik kann der Film durchaus transportieren. Es sind andere Punkte welche stören: Die Geschichte wird unnötig langsam vorgetragen. Man hätte das Ganze viel rasanter gestallten können, ohne Kompromisse einzugehen. Zum anderen schneidet EARTHSEA einige Eckpunkte nur grob an: Der Subplot um die Drachen wirkt somit ein wenig konfus und formlos. Wir bekommen darüber nicht wirklich viel erzählt, was im Hinblick auf die Charakterentwicklung von Theru sehr schade ist. Ähnlich wie in HOWL’S MOVING CASTLE müssen wir zu viel ohne Erläuterung hinnehmen, was schon irgendwie den faden Beigeschmack von Effekthascherei mit sich trägt.

Das größte Manko für mich war jedoch, dass EARTHSEA der mystische Zauber anderer Ghiblifilme fehlt. Bestes Beispiel dürfte hier wohl CHIHIRO sein, in dem man gar nicht genug von dieser wundervollen, phantastischen Welt bekommt. Hier ist die Welt, trotz zahlreicher Fantasyelemente, eher unspektakulär ausgefallen. Und doch – ich kann es nicht anders sagen – ist TALES FROM EARTHSEA ein typischer Ghiblifilm. Das rettet Goro Miyazaki’s Film auch vor dem Durchschnitt. Die Charaktere sind interessant, die Musik ist traumhaft. Und uninteressant ist die Geschichte ja keines Wegs. Für ein Debüt durchaus in Ordnung. (Was wieder einmal die These bestätigt: Auch ein schlechter Ghibli ist noch ein guter Film)

6/10

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