Montag, Juli 31, 2006

Kino: ISOLATION


Britannien bildet immer mehr ein echtes Massiv wenn es um gute Horrorfilme geht. ISOLATION reiht sich in diese Riege ein, zeigt uns ein erfrischend anderes Thema. Wir machen einen Ausflug auf eine Kuhfarm mitten im Nirgendwo der britischen Provinz. Dort finden merkwürdige Ereignisse statt: Dank Genmanipulation sollen Kälber geboren werden, welche schneller heranwachsen und somit auch schneller selbst wieder kalben können. Dumm nur das diese Eingriffe ins Handwerk von Mutter Natur einen Nebeneffekt mitbringen. Die Kälber tragen bereits Nachkommen in sich, welche eher an kleine Killermaschinen erinnern als an Milchspender. Nun heißt es beten und Maßnahmen treffen, bevor die kleinen Teufel sich abseits des Kuhstalls vermehren.

Die Festivalbeschreibung trifft den Nagel mal wieder auf den Kopf: Es handelt sich bei ISOLATION um eine wilde Mischung aus MAD COW DECEASE und Ridley Scott's ALIENS. Billy O'Brien versteht es die Genremischung mit beängstigenden Bildern und gutem Einsatz von Schockeffekten zu würzen. Auf traditionelle Weise bedient er sich ein wenig bei Filmen wie dem angesprochenen ALIENS oder John Carpenter's THE THING, ohne je als Ersatzteillager zu fungieren. Von der ersten Minute an wächst die Atmosphäre durch Einsatz von Wackelbildern, sehr ausgewogenem Score und aufgetischten Storyfragmenten. Für schwache Nerven ist O'Brians Film wahrlich nichts, denkt man nur an die doch recht explizite Sezierungsszene zurück.

Recht überzeugend und unaufdringlich fällt auch die Gesellschaftskritik aus. In einer Zeit in der alles höher, weiter und schneller sein muss wirkt der Seitenhieb auf genetische Eingriffe sehr angebracht, zumal die Briten seit dem großen BSE-Skandal solch Themen gerne mal unter den Tisch kehren. O'Brians Film wirkt sehr realistisch, die Bedrohung stets greifbar. Deswegen kann man die Geschichte auch eher schlecht als reine Fiktion bezeichnen, selbst wenn sie natürlich auch daraus besteht. Was ISOLATION am Ende vielleicht etwas fehlt, ist nicht etwa Konsequenz, sondern vielmehr etwas Unerwartetes. So gut die Geschichte auch wirkt, bleibt sie mit Ausnahme einiger Ereignisse doch recht vorhersehbar. Ansonsten hat ISOLATION alles was ein guter Horrorfilm braucht: Blut, Dunkle Ecken, angsteinflößende Fiecher und gezielte Schockmomente. Dank Lions Gate wird der Film vielleicht sogar den Weg in unsere Kinos schaffen. 8/10

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