Donnerstag, Juni 20, 2013

FILM // The Purge (2013)

















THE PURGE / USA / 2013
Wertung: ★★★★★☆☆☆☆☆

Kommt mit einer durchaus interessanten Grundidee um die Ecke, will aber insgesamt etwas zu viel: Medienschelte, Kapitalismus- und Staatskritik, Homeinvasion Thriller. Von allem ein bisschen, daher nichts so richtig. Ganz und gar vertraut Regisseur DeMonaco seiner Basisstory nicht, denn er schmückt die Handlung immer wieder mit unnötigen Phrasen aus um dem Publikum jeden kleinen Fetzen vorzukauen. Eingebettet wird die Thematik schließlich in einem Thriller, der sich ebenfalls zahlreichen Stilmitteln bedient ohne sie in einen Kontext zur Handlung zu stellen. Deswegen funktioniert THE PURGE leider auch nur sehr bedingt. Ethan Hawke und Lena Headey bleiben ebenso weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. So scheint immer mal wieder ein kluger Ansatz durch, am Ende bleibt THE PURGE aber eher beliebig. Wie so oft: Ein Studio baut eine zusammengeschusterte Hülle um eine einzelne gute Ausgangsidee. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.


Montag, Juni 17, 2013

DINING // Maaschanz, Frankfurt-Sachsenhausen



















Wertung: ★★★★☆☆☆☆☆☆

Nach zahlreichen Links in diversen Zeitschriften rund um Frankfurter Gastronomie wollten wir das Restaurant Maaschanz in Sachsenhausen ausprobieren. Eine süße Terrasse - nur durch eine Straße vom Main getrennt - sorgte schon mal für gute Laune. Also wählten wir dort einen Platz und bekamen prompt vom Servicepersonal (inklusive Chef) die Karte überreicht. Diese ließt sich sehr gut und macht Lust auf mehr. Tolle Kombinationen und eine schöne Auswahl die nicht erschlägt. Wir fragten zu Beginn gleich ob EC oder Kreditkarten akzeptiert werden - EC ist kein Problem. Auch super. Das Essen kam. Es war lecker, aber in Relation zum Preis doch wirklich sehr wenig. 7 Blätter Kräutersalat und eine kleine Scheibe Ziegenkäse hatten einen doch eher stolzen Preis. Nun gut, dennoch alles noch "ok" bis hierhin. Bis ich eine Cola light bestellte und die Bedienung mit einer normalen ankam. "Light haben wir nicht, aber normale". Ich sage: "Oh schade, dann würde ich bitte ein Mineralwasser nehmen." Bedienung schaut mich verwundert an und geht. (Es wird einen Grund gehabt haben, wieso ich keine normale bestellt hatte. Naja...)

Der richtige Hammer kam dann aber beim Bezahlen: Wir hatten eine 60 Euro Rechnung und wollten getrennt mit Karten zahlen. Dies war aber auf einmal nicht mehr möglich. Wir wurden schräg angeschaut und es hieß: "nein nein nein, nicht für solche Beträge. Sie können doch keinen Espresso mit Karte zahlen!" - Das wollten wir auch nicht. Es waren rund 20 Euro je Person. Man gab uns massiv das Gefühl das wird ohnehin schon zu wenig Umsatz gemacht hätten und dann auch noch - im Jahre 2013 - eine Kartenzahlung je Person!? Wie frech von uns. Wir zahlten dann gemeinsam und waren uns alle einig: nein, eher nicht noch mal. Schade.


Freitag, Juni 07, 2013

FILM // Freier Fall (20133

















FREIER FALL / DE / 2013
Wertung: ★★★★★★★☆☆☆

Es sind dann doch meist Filme, die man schon weit im Vorfeld ausschliesst und von denen man schlussendlich doch überrascht ist. Von denen man denkt genau zu wissen, dass sie jede Klischeeschleife mitnehmen ohne auch nur einmal zu blinzeln. Auch FREIER FALL ist hierfür ein Beispiel. Eine gelungene "Verdeutschung" von BROKEBACK MOUNTAIN, in der man Cowboy-Spirit gegen das nach wie vor unaufgeschlossene Milieu der Bundespolizei eintauscht.

Dieser Transfer funktioniert erstaunlich gut. Der Film zeichnet den Blick aus der Provinz auf, der nach wie vor mit vielen Vorurteilen behaftet ist. So richtig tief taucht Regisseur Stephan Lacant nicht in die dunklen Tiefen der Thematik ein. Doch das ist nicht weiter schlimm. FREIER FALL lebt vor allem von der großartigen Kameraarbeit, welche die Erzählungen mit vielen wundervollen CloseUps und Kamerafahrten beflügelt. Und zum anderen ist es das großartige Ensemble. Bis in die kleinste Rolle werden die vorgefertigten Figuren glaubhaft und nah wiedergegeben. Allem voran natürlich das neue Traumpaar am Kinohimmel: Max Riemelt und Hanno Koffler. 

Natürlich gibt es auch ein paar Schwachstellen. So macht der Film gerade in der ersten Hälfte einige Eingeständnisse an sein breites Publikum, auf die man hätte auch gut und gerne verzichten können. Was man dem Film aber in jedem Fall anrechnen muss: in der zweiten Hälfte springt FREIER FALL über nahezu jedes Klischee-Fettnäpfchen lässig hinweg. Stellenweise mag man gar nicht hinsehen, denkt genau zu wissen was jetzt kommt und schließt innerlich mit dem Film ab. Doch immer genau dann ist FREIER FALL unverhofft selbstbewusst und beweist, dass es ihm zum großen Teil auch um die Figuren geht und nicht um Anbiederung beim Publikum. 

Dies hat vor allem Auswirkungen darauf, dass wir nach der letzten Szene mit einem sehr guten Gefühl aus dem Kino gehen. Dieses Gefühl enthält mehr Message als jede Zuckerwatte, in der man den Film schon eingewickelt sah.