Montag, August 29, 2011

FILM // 22 MEI (2011)

















Das neuste Werk von EX DRUMMER Regisseur Koen Mortier ist weniger Spielfilm als wüste Gedankensammlung zu den Themen Schuld und Sühne. In ähnlich dreckigen und rohen Bildern wird die Geschichte eines Bombenanschlags in einem Kaufhaus erzählt. Die zentrale Figur ist hierbei der Wachmann. In vielen fiktiven Szenen, die an die Interview-Sequenzen aus EX DRUMMER erinnern, werden diverse Szenarien durchleuchtet: "Was wäre wenn" bleibt immer die zentrale Frage, die 22 MEI aufwirft. Zwischen Reue und Schuldkomplex versucht die Hauptfigur mit sich selbst ins Reine zu kommen. Doch der Film selbst kennt die Antworten nicht. Und so pendelt er von einem Dialog zum nächsten, oft ziellos und leider auch etwas langatmig. Das Highlight beschränkt sich daher auf die beeindruckenden Detonationsszenen, die aus allen erdenklichen Winkeln in Zeitlupe abgespielt werden. In einem Kurzfilm wäre der Stoff, auf den sich Mortier in seinem Werk beschränkt, vielleicht besser aufgehoben gewesen. 22 MEI interessantes Arthousekino welches zur Diskussion anregt. Mehr will er vielleicht nicht - kann er aber auch nicht.

Wertung: 6 von 10

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