Official Selection Fantasy Filmfest 2007
Sehr viel verschenktes Potential. Dabei fing alles so viel versprechend an. Auf den Pfaden von THE FACULTY, BUTTERFLY EFFECT und Co. baut THE DEATHS OF IAN STONE ein bedrohliches Szenario auf. Wie Hauptfigur Ian von einem alternativen Leben zum anderen purzelt ist zwar weiß Gott nichts Neues, hat aber durchaus einen gewissen Charme. Überhaupt fühlt sich der Film an, wie einer der vielen Teenager-Mystery-Streifen der 90er. Atmosphärisch recht dicht versucht er sein Verwirrspiel über einen weiten Teil der Spielzeit fortzusetzen. Soweit so gut, tut keinem weh, alles noch solide.
Aber in der zweiten Hälfte bricht der Film schließlich das Schweigen und versaut sich beinahe alles was er vorher aufgebaut hat. Der anfangs noch ziemlich sympathische Ian (gespielt von Mike Vogel – bald im groß umworbenen Abrahams Projekt „Gloverfield“ zu sehen) geht einem schließlich tierisch auf die Nerven. Ebenso Jamie Murray (auch zu sehen in BOTCHED), die mit ihren schauspielerischen Möglichkeiten gegen Ende einfach nur überfordert wirkt. Dario Piana will uns seinen Teen-Horror als dick aufgetragenen Matrix-Abklatsch präsentieren und fällt damit gehörig auf die Schnauze: Dieses ganze Schicksalsgesäusel, diese gestelzten Dialoge über die Macht der Gefühle, die Latexkostüme – Stop! Das geht ja mal gar nicht.
Zumal sich das Ganze für etwa eine Stunde unerträglich fad im Kreis dreht. Die Geschichte ist nicht nur albern – sie hat Kindergarten Niveau. Die Tatsache, das Ian Stone nicht einmal weiß welches der vielen Leben sein eigenes ist und wie lange er sich schon in dieser Schleife befindet – wirft der Film mal ebenso von Board und konzentriert sich lieber auf billige Fantasyelemente und Effekthascherei. Nebenbei wird natürlich auch wieder einmal jeder Hauch von einer inneren Logik über Board geworfen, was aber eher das kleinere Übel darstellt. THE DEATHS OF IAN STONE ist der typische Pilotfilm zu einer der zahlreichen 0815-Mysteryserien, die jedes Jahr in den USA für das Fernsehen produziert werden. Als eigenständiger Film taugt 90er Aufguss im Gewand einer BUFFY-Doppelfolge aber wenig. So was von versemmelt Herr Piana.
4/10
4 Kommentare:
Hi @ all,
da mag ich doch was posten, hab ich doch den Film zusammen mit dem "Blogger" gesehen - ich bin kein Kinoexperte, doch eins ist klar - wenn man alle Folgen von "Alias" oder auch etwas "Lost" gesehn hat, dann ist man nicht überrascht - ich hab ne bessere Note gegeben, eine zwei, aber auch nur deshalb, weil ich den Film verstanden hab und weils ein - nein darf ich nicht schreiben, sonst "spoile" ich - ist doch richtig Timo, oder?!
Cheers, der MATZE!
@matze
Ob du spoilerst weiß ich nicht. Tut man eigentlich nur wenn man etwas krasses über den Inhalt verrät. Wolltest du das?
Der Vergleich zu LOST ist nicht schlecht. Wie du weißt mag ich auch diese Serie nicht sonderlich... *g*
.. ein happy end !!! ist das spoilen?!
nicht unbedingt :-)
eher wenn du sagst das am Ende X von X getötet wird oder X alles nur geträumt hat. (Passt hier jetzt weniger)
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