Sonntag, März 26, 2006

"Atomik Circus" & "Bubble" - Von Frankreich nach Ohio



Atomik Circus

So etwas bescheuertes habe ich nun wirklich schon lange nicht mehr gesehen. Und das meine ich im positiven Sinn. ATOMIK CIRCUS ist eine feine Trash-Granate, ein modernisierter B-Movie. Was uns Didier & Thierry Poiraud hier vorsetzen ist wirklich ein steiler Mix aus nahezu jedem Genre, sodass ihr „Return of James Battle“ es fast mit SAVE THE GREEN PLANET aufnehmen könnte: Romeo und Julia Schmonzette, Weltraumabenteuer, Suspense, Satire und Slapstick, Splatter, Musical, Alienangriff und das Ding aus dem Sumpf in einer Neuinterpretation. ATOMIK CIRCUS platzt fast vor Ideenreichtum, auch mangelt es ihm nicht an einer skurrilen Umsetzung. Vanessa Paradis (ÉLISA) sieht wieder einmal absolut heiß aus (achtet man nicht auf ihre schiefen Zähne *g*) und glänzt natürlich in jeder Minute Screentime. Jason Flemyng hat sichtlich Spaß dabei mal richtig die Sau rauszulassen, wirkt lange nicht so fad wie noch im unsäglichen LEAGUE OF EXTRAORDINARY GENTLEMEN. Rundum ein echter Partyfilm aus französischen Landen mit eher kleinen Macken: Die erste halbe Stunde wirkt etwas konfus, überhaupt ist es erst einmal schwer sich einen roten Faden zurecht zu legen. Dafür gibt es in ATOMIK CIRCUS aber das mit abstand skurrilste Requisit das ich je gesehen habe: Ein Plüschhund der natürlich einen echten darstellen soll, und der schrille Töne von sich gibt sobald sein Herrchen ihm auf eine Gewebeverhärtung drückt. Wer jetzt schon den Kopf schüttelt ist also definitiv an der falschen Stelle. Hate it or love it. Ich fands toll. 8/10



Bubble

Ich mache ja keinen Hehl daraus das ich Steven Soderbergh nicht sonderlich viel abgewinnen kann. Nun haut er mal nicht mit seinen katalogisierten Weltverbesserungsmaßnahmen um sich und versucht sich an etwas kleinerem. Was zu erst auffällt: Soderbergh scheint ein Schema zu haben, mit dem er bei Independentfilmen (wenn man das so nennen kann) vorgeht. Seine Farbgebung in BUBBLE erinnert sehr an seinen schrecklichen Kurzfilm EQUILIBRIUM aus der EROS-Reihe. Schon dort gingen mir diese sinnlosen Farbfilter auf den Keks. Hier in BUBBLE jedoch, funktionieren sie an manchen Stellen sehr gut. Was mich begeistert hat war auf jeden Fall der Cast: unverbrauchte Gesichter (wenn auch nur darstellerisch gesehen) gepaart mit glaubhaftem Spiel. Der ganze Film wirkt durch die Darsteller, die Kamera und seine Thematik unglaublich echt, sprich authentisch. Ein wesendlicher Vorzug des Films. Auch das Schicksal der korpulenten Frau hat mich sehr mitgenommen. Und bis zum Schluss war ich der festen Überzeugung, dass dies der erste Soderbergh-Film werden sollte, der mir am Ende tatsächlich gefallen hat. Was passiert dann? Soderbergh schaltet ab wenn es am spannendsten wird. Die gezeigten Motive sind mehr als wackelig, das Fazit eher unbefriedigend. Okay, unter gewissen Gesichtspunkten haben wir alles „nötige“ erfahren. Doch die wirklich spannenden Aspekte wären doch erst jetzt gekommen oder? Das hat mir dann doch den Film etwas ruiniert und lässt mich weiter daran festhalten: Steven Soderbergh ist definitiv nicht mein Mann, auch wenn dieser Film ein großer Schritt meine Richtung bedeutete. 7/10

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sagt mal kann man irgendwo Plakate des Films kaufen ?

Lost in Imagination hat gesagt…

du meinst von ATOMIC CIRCUS ?

Da bin ich leider überfragt. sehr schönes motiv, keine Frage.